Nach monatelanger Recherchearbeit wurden die Ausstellungstexte mehrfach redigiert, gekürzt, und wieder und wieder umformuliert, bis schließlich 20 große Texttafeln und weitere kleinere Ausstellungstexte und Exponatbeschriftungen fertiggestellt waren. Außerdem vervollständigen weitere 80 Ausstellungstafeln mit historischen Quellen wie Stadtratsprotokollen, Grundriss-, Ablauf- und Einsatzplänen, Fotografien, Plakaten und Grafiken sowie zahlreiche Originalgegenstände von den Trockentoiletten bis zum Aktivkohlefilter die Ausstellung. Bei der Konzeption der Texte und der Auswahl der Materialien hatten wir neben der archivalischen Betreuung durch Frau Berger auch Hilfe von Bunkerexperten wie Christoph Lubbe von der RWTH Aachen und Rolf Wittenbrink von der Katastrophenschutzabteilung der Regierung von Schwaben.
Lektorierung der Ausstellungstexte durch Bunkerexperten und Historiker
Ihm gaben wir unsere Texte vor der endgültigen Produktion der Ausstellungstafeln nochmals zur sachlich-fachlichen Prüfung, damit unser Museum auch inhaltlich auf dem aktuellen Stand ist. Außerdem waren die Historikerin Dr. Karin Pohl sowie Kulturamtsleiter Rupert Filser so freundlich, unsere Texte zu lektorieren.
Mit Rolf Wittenbrink sind wir nicht nur vor Ort in den Bunker gegangen, um ihm unsere Vorstellungen von der Ausstellungskonzeption zu erläutern, sondern wir haben ihn auch in einem Experteninterview – professionell gefilmt von Noah Jauchmann (Q11) - zu verschiedenen Themen aus dem Bereich Bunkerbau und Zivilschutz befragt. Seine Ausführungen werden ebenso wie die Erinnerungen des ehemaligen Stadtbaumeisters Werner Soppa an die Entstehungsgeschichte des Bunkers in einer eigenen Medienstation im Bunkermuseum zu sehen sein.
Aufbau eines Medienarchivs mit Experteninterviews, Zeitzeugenbefragungen und historischen Filmen
Außerdem haben wir Marktoberdorfer Bürger nach ihren Erinnerungen an den Kalten Krieg befragt, um herauszufinden, welche Spuren die Zeit der Ost-West-Konfrontation im Alltag der Menschen hinterlassen hat. Um zu illustrieren, wie sich der Kalte Krieg in den Medien spiegelte, werden im Bunkermuseum nicht nur einschlägige Filmplakate aus Ost und West zu sehen sein, sondern auch Lehr- und Propagandafilme wie der US-Aufklärungsfilm „Duck and Cover“ aus dem Jahr 1951. Gerhard Polts satirisch-kritische Episode „Die Bunkerführung“ von 1982 aus der Reihe „Fast wia im richtigen Leben“ verdeutlicht die absurde Illusion von Sicherheit, die der private Zivilschutz in Westdeutschland vermitteln sollte.