Die Lage der Christen im Nahen Osten
Auf Einladung der Fachschaft Religion hielt Herr André Stiefenhofer am Freitag, den 17. 10.2014 von der Stiftung „Kirche in Not“ einen Vortrag über die Lage der Christen im Nahen Osten. Nachdem er sachkundig den Unterschied zwischen Islam und Islamismus (Ziel: Durchdringung aller Lebensbereiche durch den Islam) erläutert hatte, ging der Referent auf die Eroberungen und Ausbreitung des Islam seit seiner Entstehung im 6. Jahrhundert ein, um schließlich den Konfliktherd Irak zu beleuchten, wo sich der IS (Sunniten) und die noch ehemals unter Sadam Hussein diskriminierten Schiiten gegenüberstehen.
Als Vermittler zwischen den seit dem 7. Jahrhundert verfeindeten Glaubensrichtungen befinden sich die Christen, deren Anwesenheit im Irak noch auf den Apostel Thomas zurückgeht. Sie haben beim Anmarsch des IS fluchtartig Städte wie Mossul verlassen müssen, nachdem man den arabischen Buchstaben „Noun“ - für die im Koran als Nassar bezeichneten Christen – an ihre Haustüren gemalt hatte. Übertritt oder Hinrichtung waren die einzigen Optionen, die ihnen verblieben. Derzeit sind sie zu tausenden im kurdischen Gebiet Nord-Iraks angesiedelt, wo sie keinerlei Unterstützung von der Zentralregierung in Bagdad erhalten.
„Kirche in Not“ hilft den Christen mit über 2 Millionen Euro, um ein provisorisches Dorf (Pater Werenfried-Dorf) zu errichten, damit sie nicht mehr die Schulen blockieren bzw. in behelfsmäßigen Zelten untergebracht sind und die Kinder selber zur Schule gehen können.
Markus Ibe