Ein Hausaufgabenheft zum Nachdenken
Wenn man sich das öffentlich rechtliche Fernsehprogramm ansieht, ist man vielleicht schon etwas verlegen, auf welchem Niveau sich die Sendungen für Jugendliche ansiedelt. Wirft man allerdings einen Blick in die zum Jahresbeginn feilgebotenen Hausaufgabenhefte, wird es noch bedenklicher. Unser P-Seminar wollte dem etwas entgegensetzen. Hier geht es nicht um coole Sprüche, um einer Beziehung ein Ende zu setzen, sondern um niveauvollen Humor, es geht nicht um seltsame Fratzen, sondern um selbstentworfene Zeichnungen aus der Kunstabteilung der Schule, nicht um den Tag der Pizza, sondern um bedeutende Heilige. Ach, was war nochmal am Vatertag? Natürlich, es handelt sich eigentlich um Christi Himmelfahrt. Gut, dass es dazu eine Notiz gibt und überhaupt – dies war das Anliegen der Fachschaft Religion – viele Hinweise über die Feiertage, um die, wen wundert´s, immer die Ferien angesiedelt sind. Der aufmerksame Schüler wird auch feststellen, dass neben der nützlichen Verteilung von Wochentagen und Stundeneintragungen auch die Hintergrundfarbe der Wochen mit den liturgischen Farben, also grün, lila, rot und weiß, übereinstimmt. Insgesamt handelt es sich um einen Versuch, einem Hausaufgabenheft ein hauseigenes Geschmäckle und religiöses Basiswissen zu geben.
Markus Ibe