"Vom Mauerbau zum Mauerfall - deutsch-deutsche Geschichte 1961 - 1989" - so lautet der Titel einer Ausstellung, die die 10. Klassen des Gymnasiums im Rahmen des traditionellen Geschichtsprojekttages zum 9. November erarbeitet haben. Einen ganzen Vormittag lang haben sich die Schülerinnen und Schüler der 10a, 10b, 10c und 10m mit der Unterstützung ihrer Geschichtslehrer Karl-Heinz Ulrich, Simon Wulf, Dr. Manfred Wilde und Thorsten Krebs mit der Vorgeschichte des Mauerfalls und den wichtigsten Ereignissen und Entscheidungen dieses „Wendepunktes der Weltgeschichte“ befasst. Dabei haben sie nicht nur eines der bedeutendsten Ereignisse der deutschen Geschichte näher kennen gelernt, sondern sich mit der Lektüre von Fachliteratur, der eigenständigen Internetrecherche, der quellenkritischen Analyse von Dokumenten sowie der Gestaltung und Präsentation der Ausstellungsplakate auch z. T. neue fachliche und methodische Fähigkeiten angeeignet. Die Themengebiete umfassen den gesamten Zeitraum vom Mauerbau 1961 über den schleichenden Niedergang des Ostblocks und die Reformpolitik Gorbatschows bis hin zu den Ereignissen des Jahres 1989/90 mit der Massenflucht der DDR-Bürger über Ungarn und die Tschechoslowakei, die Montagsdemonstrationen, den eigentlichen Mauerfall am 9. November und die darauffolgenden Etappen bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Am Ende des Projekttags bzw. im Laufe der folgenden Geschichtsstunden wurden die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen durch Referate und Präsentationen in den Klassen vertieft.
Die Ergebnisse der 10. Klassen wurden dann im Rahmen des Galakonzertes "Wendepunkte der Weltgeschichte" des Kreisblasorchesters Ostallgäu als Ausstellung präsentiert. Dazu wurden die Recherchen der Schüler, die die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum Mauerfall auf informativen und sehr klar strukturierten Plakaten zusammengestellt haben, mit Originalexponaten des Journalisten Andreas Filke kombiniert. So waren nicht nur viele Fotos, Info-Grafiken und Originalquellen zu sehen, sondern auch echte DDR-Flaggen, Grenzschilder, Uniformen, Ausreiseanträge und Bruchstücke der Berliner Mauer und vieles mehr. Geschichtsunterricht zum Anfassen!
Die Ausstellung kam bei den 300 Besuchern sehr gut an, was man auch daran erkennen kann, dass sich der Zeitzeuge und Schirmherr der Veranstaltung, Finanzminister a.D. Dr. Theo Waigel, über eine halbe Stunde Zeit nahm, um gemeinsam mit den Marktoberdorfer Gymnasiasten die einzelnen Schautafeln zu betrachten. Waigel zeigte sich sehr beeindruckt von der Qualität der historischen Recherchen und fesselte die Schüler mit einer Vielzahl von persönlichen Anekdoten und Erläuterungen, die den Schülern das historische Datum des 9. November 1989 noch einmal auf ganz besondere Weise nahegebracht haben. Und damit die ganze Schule in diesen Tagen des 25-jährigen Jubiläums des Mauerfalls etwas von der Ausstellung hat, können interessierte Schüler und Lehrer die Exponate und Informationstafeln ab Montag, dem 10. November, zu den normalen Öffnungszeiten der Schule in der Aula des Gymnasiums besichtigen.
Vielen Dank an alle beteiligten Schüler und Lehrer für diese wirklich gelungene Veranstaltung und die lebendige Art der Geschichtsvermittlung im Unterricht!