Die Industrialisierung gehört sicherlich zu den einschneidendsten Entwicklungen der letzten Jahrhunderte. Beinahe unser gesamter Alltag wäre ohne sie ein ganz anderer. Im Lehrplan Geschichte der 8. Jahrgangsstufe wird dieses Phänomen deshalb genauer unter die Lupe genommen. Damit dies auch tatsächlich „greifbar“ werden kann, machten sich alle vier achten Klassen am 18. April auf nach Augsburg ins Textil- und Industriemuseum. Begleitet von Frau Breitruck, Frau Engstler, Herrn Kaffka und Herrn Stegmann wurden die Schüler*innen in vier Gruppen durch das Museum geführt. Zunächst wurde ein besonderer Rohstoff für die Textilproduktion erkundet: reine Schafswolle, direkt nach dem Scheren. Diese Wolle durfte dann eigenhändig gekämmt werden und auf einer Spindel zum Faden gesponnen werden. Dann gab es alte Webmaschinen zu bestaunen und man durfte sich auch selbst als Weber ausprobieren. So ging es weiter durch die verschiedenen Exponate des Museums und wie nebenbei wurden dabei auch die Arbeitsbedingungen in Fabriken immer wieder sehr anschaulich dargestellt: Lochkartenmaschinen am Eingang der Produktionsstätte, unglaublicher Maschinenlärm in der Halle, Zeichnungen einer alten Arbeiterwohnsiedlung und die dadurch deutlich werdende Abhängigkeit der Arbeiter und Arbeiterinnen von den Fabrikbesitzern. Nach den sehr gelungenen Führungen war dann noch Zeit für eine Mittagspause in Augsburg, bevor es dann mit den Bussen wieder zurück nach Marktoberdorf ging.
Judit Breitruck