Am Projekttag gab es – um nur Weniges aus der Fülle herauszugreifen - zahlreiche Plakatwände zu Vertreibung, Flucht und Integration, Interviews mit Flüchtlingen und jungen Berufsschülern, Filme (Talkshow der Klasse 8a), engagierte Sketche zum Thema „Vorurteile“ (Klasse 7m), eine Präsentation mit musikalischen Klängen aus Fluchtländern sowie eine aufschlussreiche Weltkarte, die die Herkunft von Schülern, ihren Eltern und Großeltern zeigte. Die Besucher zeigten sich außerordentlich beeindruckt von der Bandbreite des Angebotenen. „Die Kinder waren ganz angefressen vom Thema, haben sich sogar per WhatsApp zur Arbeit verabredet“, sagte eine Mutter. Besonders bemerkenswert war das Projekt „Flüchtlingsschicksal live erleben!“ der Klasse 7c. In einem Parcours zwischen den Regalen der Schulbibliothek sollte man die Identität eines Flüchtlings annehmen, erlebte z.B. die Gefahren bei der simulierten Überquerung des Mittelmeers und musste am Ende vor dem „Asyl Amt“ die Gründe für seine Flucht rechtfertigen: wirklich ein Projekt, das sehr unter die Haut ging! „Dadurch kann ich mir viel besser vorstellen, wie das bei einer Flucht ist und wenn man dann Asyl will“, meint die elfjährige Lara.
Kulinarisch passend begleitet wurde der Tag durch Flüchtlinge unter der Federführung eines ehemaligen Hotelchefkochs aus Damaskus mit leckeren syrischen Spezialitäten: Kabsa, Makluba, Kufta, Bulgursalate und vieles mehr. „Das Kochen hat uns viel Spaß gemacht“, erzählt Mohammad A., „es war für uns eine sehr sinnvolle Tätigkeit, für die deutschen Gästen Spezialitäten unserer Heimat kochen zu können." Die Bilanz für diesen sehr ambitionierten Tag fällt eindeutig positiv aus: Schüler lernten mit Verstand und Herz dazu, Lehrer erlebten viele hochmotivierte Schüler, Eltern konnten erfahren, dass „Schule heute“ mit Projekten fruchtbringend über den Alltagsunterrichts hinaus wirken kann. Auch Schulleiter Wilhelm Mooser zeigte sich „sehr beeindruckt“ von Idee und Umsetzung seiner Schützlinge. Er sei froh, dass auch seine Schule einen sinnvollen Beitrag zu diesem wichtigen Thema leistet.
Thorsten Krebs (Text)
Claus Strunz (Fotos)