In der Woche vor den Osterferien waren erstmals Marktoberdorfer Schüler bei ihren französischen Austauschpartnern in Péron, einer Gemeinde im französischen Département Ain in der Region Rhône-Alpes, zu Besuch. Unsere Achtklässler wurden sehr herzlich aufgenommen und absolvierten ein vielfältiges und interessantes kulturelles Programm.
So konnten die Schüler beispielsweise die UNO und die Altstadt von Genf besichtigen. Gemeinsam mit ihren Austauschpartnern haben sie - in der jeweiligen Fremdsprache! - Fragen entwickelt, die sie dann deutsch-französischen Forscherteams am CERN in Genf gestellt haben. Wie man auf den Fotos in unserer Bildergalerie sieht, haben die Köpfe geraucht - aber alle waren mit viel Eifer und Konzentration bei der Sache.
Unter Anleitung von Doktoranden des CERN bauten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Austauschpartnern eine sog. "Nebelkammer" - eine einfache Versuchsanordnung, mit deren Hilfe kosmische Strahlung sichtbar gemacht werden kann. Ein Höhepunkt des gesamten Austauschprogramms war das Gespräch (in Kleingruppen) mit deutsch-französischen Forscherteams.
In unserer Bildergalerie (unten) sieht man die Wissenschaftler Andreas Schopper und Philippe Charpentier, die den Fragen der Schüler Rede und Antwort standen - jeder in seiner Muttersprache.
Besonders beeindruckend war der Enthusiasmus, mit dem die Physiker ihre gemeinsame Arbeit beschrieben, und auch die Tatsache, dass man am CERN durch die Zusammenarbeit von Menschen verschiedenster Kulturen gelernt hat, nationale und kulturelle Unterschiede als Gewinn und nicht als Problem zu sehen. So wurde nicht nur Interesse für das physikalische Forschungsanliegen sondern auch für den Gedanken der friedlichen und produktiven internationalen Kooperation geweckt.
Auch wenn das gemeinsame Austauschprogramm zwischen Péron und Marktoberdorf noch sehr jung ist, so kann man jetzt schon sagen, dass es ein äußerst gewinnbringendes Unterfangen für alle Schüler ist. Gerade einige der Schüler, die in Französisch noch nicht ganz so sattelfest sind, profitierten enorm, da sie sehr positives Feedback von den Franzosen bekommen haben. Besonders motivierend: Französische Kollegen sagten über einige unserer Schüler, die bei ihnen im Unterricht waren: "Die würden wir gerne behalten". Das hört man einerseits natürlich zwar gern, aber andererseits ist eines völlig klar: Unsere Schüler geben wir nicht her!
Stefan Edelmann