2023 konnte der Austausch mit unserem langjährigem Partner, dem Lycée Granvelle in Dannemarie-sur-Crète, aus organisatorischen Gründen nicht als Austausch durchgeführt werden. Somit hatten wir keine Gastfamilien und waren die letzte Aprilwoche ausschließlich im Internat untergebracht. Obwohl es natürlich schade war, dass wir das Leben in einer französischen Familie gar nicht kennenlernen durften, war die Fahrt dank der Gastfreundschaft der Franzosen und des umfangreichen Programms sehr gewinnbringend.
Unsere Frankreichfahrt nach Dannemarie-sur-Crète bei Besançon verlief reibungslos und alle Teilnehmenden hatten viel Spaß. Die ersten Kontakte mit den Schülern und Schülerinnen des Lycée Granvelle, mit dem das Gymnasium Marktoberdorf seit fast 25 Jahren freundschaftlich verbunden ist, wurden schnell geschlossen, nachdem die französischen Jugendlichen uns einluden, mit ihnen nach dem Unterricht Fußball zu spielen. Viele lustige Momente gab es auch im Internat, wo wir jeden Abend gemeinsam bekannte Lieder sangen und so schnell Anschluss fanden. Durch das gut ausgearbeitete Programm (Schneckenfarm, Käsemuseum, Stadtführung, gemeinsamer Sport, Vorstellung bayerischer Spezialitäten durch uns und französischer Spezialitäten durch französische Schüler und Schülerinnen mit anschließender Verkostung, und sogar einem Speed-Dating ;-)) gab es auch tagsüber keine Langeweile und immer wieder die Möglichkeit, unserer Französischkenntnisse anzuwenden und zu erweitern. So brachte uns die Fahrt nach Besançon viele Erfahrungen mit der französischen Kultur und dem Schulsystem, und machte wieder einmal klar, wie wichtig so ein Austausch ist.
Vom 24.04 bis 28.04 waren wir in Frankreich, wo wir im Internat des Lycée Granvelle in der Nähe der schönen Stadt Besançon untergebracht waren.
Auf unserem Wochenplan standen viele Aktivitäten, um Kultur und Sprache des Nachbarlandes besser kennenzulernen, z.B. der Besuch einer Schneckenfarm, eines Comté-Museums (Comté ist ein traditionell hergestellter und sehr leckerer Käse!), sowie die Präsentation und Verkostung von bayerischen und französischen Spezialitäten.
Außerdem war ein wichtiger Bestandteil unserer Fahrt der Kontakt zu französischen Jugendlichen, z.B. zu denen, die mit uns im Internat gewohnt haben. Dadurch haben wir die Sprache nochmal ganz anders erlebt, hatten teilweise aber auch damit zu kämpfen, sie zu verstehen. Ein Highlight der Fahrt war der Nachmittag in Besançon, wo wir zuerst eine Stadtführung bekommen haben und anschließend noch Zeit für uns hatten.
Wenn wir auf diese Fahrt zurückblicken, können wir alle sagen, dass es etwas ganz Besonderes war, was nicht jeder erlebt!
... und nach den positiven und negativen Aspekten der Fahrt gefragt. Während im Internat die Zimmer ohne Türen und die Klos ohne Brillen bemängelt wurden, kam das Programm, selbst wenn der Zeitplan als zu eng empfunden wurde, gut an. Auch die sympathischen Franzosen, mit denen sich prima Fußballspielen ließ, wurden gelobt, und die Gelegenheit, Kultur und Sprache des Nachbarn besser kennenzulernen, waren auf der Positivliste. Dass die Deutschen als neu gelernte Wörter le mouton (= das Schaf), l'escargot (=die essbare Schnecke), la ruche (= der Bienenstock) und la vache (=die Kuh) angaben, erlaubt sicher gewisse Rückschlüsse.
Trotz einer scheinbar immer globalisierteren Welt fielen den Schülern und Schülerinnen Unterschiede zwischen den Nachbarländern auf, die auch den Blick auf das eigene Land schärfen dürften: ja, die Schultage sind länger in Frankreich, die Sanitäranlagen am Lycée weniger modern, die Preise insgesamt teurer und vegetarische Kost noch nicht so verbreitet. Vorurteile konnten die Marktoberdorfer widerlegen, aber auch bestätigen. Doch, Schnecken schmecken! Nein, nicht alle französischen Lehrkräfte sind streng. Ja, Franzosen essen zu allem Baguette! Und doch, Franzosen können ein "h" sprechen"!
Zusammenfassend können 100% der Befragten die Fahrt weiterempfehlen, "da es die Erfahrung wert ist". Ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass wir ausschließlich im Internat untergebracht waren, das Alltagsleben in einer französischen Familie nicht kennenlernen konnten und keinen Austauschpartner hatten!