Der deutsch-französische Tag wird an unserer Schule schon seit einiger Zeit mit kleineren und größeren Feierlichkeiten begangen, aber so etwas hat es noch nicht gegeben: Das Programm war schon im vergangenen Jahr so reichhaltig gewesen, dass die Zeit der großen Pause nicht ausreichte, weshalb die Schulleitung heuer in weiser Voraussicht beschlossen hatte, diese schon um 9.20 Uhr, also zehn Minuten früher, beginnen zu lassen. Da es sich dabei im Grunde um die Beschäftigung mit einem ernsten Thema handelte, nämlich der Freundschaft und Versöhnung zweier einst verfeindeter Nationen und der Feier transnationaler Zusammenarbeit und europäischer Integration, war es fast schon so etwas wie eine zusätzliche "Verfassungsviertelstunde".

Überall im Schulhaus hingen Zeichnungen aus Schülerhand zum Thema "Deutsch-französische Klischees" (Klasse 9bc). Die Schulgemeinschaft war schon vor Unterrichtsbeginn durch eine französische Playlist und zu Beginn der ersten Stunde durch die launige Durchsage zweier Oberstufenschüler (die Marseillaise live auf dem Kazoo!) eingestimmt worden, und so dauerte es um 9.20 Uhr nicht lange, bis sich der Arthur-Groß-Saal mit neugierigen vielfach blau-weiß-rot gekleideten Schülerinnen und Schülern füllte. Dort gab es einerseits Kuchen, und der Französischkurs der Q12 sorgte mit Crêpes (zur Aufbesserung der Reisekasse für die Straßburg-Exkursion des Kurses) für eine lange Warteschlange und viele zufriedene, mitunter auch nutellaverschmierte Gesichter. Andererseits war auf der Leinwand mit der Videobotschaft unserer französischen Partnerschule in Dannemarie-sur-Crête bei Besançon schon ein erstes Highlight zu sehen: die jungen Franzosen, die allesamt am diesjährigen Austausch mit unseren zehnten Klassen teilnehmen werden, stellten sich und ihre Freunde auf Deutsch vor. Chapeau!

Zum Mitmachen lud die Französisch-Klasse 9ag von Verena Rappold ein: "Madison" ist ein Line-Dance, der in Frankreich auf keiner Feier fehlen darf, und den Jung und Alt dort quasi blind beherrschen. Nach einer kurzen Einführung durch eine Schülerin ging es auch schon los, und wer sich traute - es sollen sogar ein paar Lehrer dabei gewesen sein! - konnte sich davon überzeugen, dass es gar nicht so schwer ist.

Beim anschließenden Online-Quiz von Ruth Čebulj und Ulrike Sommermann konnte schließlich wirklich jeder mitmachen und die mehr oder weniger ernstgemeinten Fragen über Frankreich, Französisch und die Beziehungen zu unserem Nachbarland beantworten. Die Sieger freuten sich über ein (süßes) kleines Präsent.

Insgesamt also eine runde Sache, die alle auf spielerische und lustige Art an etwas erinnert hat, das in unserer immer mehr von nationalen Egoismen geprägten Welt so wertvoll ist wie nie zuvor: die deutsch-französische Freundschaft!

Die Fachschaft Französisch dankt allen Mitwirkenden fürs Dabeisein und Mitmachen, der Schulleitung für die Unterstützung und den Damen vom Pausenverkauf für das großherzige Tolerieren einer unschlagbaren - wenn auch nur temporären - Konkurrenz (Crêpes!). Merci et à bientôt !

Stefan Edelmann
Fotos: Andrea Kiechle, Stefan Edelmann