Wir, elf Schüler/innen der Oberstufe, haben es uns zur Aufgabe gemacht auf der Grundlage von alten Aufnahmen Plätze und Gebäude in und um Marktoberdorf im heutigen Zustand zu fotografieren und in einer Gegenüberstellung einem interessierten Publikum den städtebaulichen Wandel zu zeigen. Die Bildvorlagen – Originalfotos, Glasnegative und Negativfilme im Mittelformat – stammen aus dem Archiv des Fotoateliers Hotter und wurden dem Seminar freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Diese mussten zunächst gesichtet, auf ihre Verwendbarkeit geprüft und dann gescannt sowie zu Präsentationszwecken auch bearbeitet werden. In einem Workshop lernten wir das dafür nötige Handwerkszeug und befassten uns dann mit den Grundlagen der Aufnahmetechnik.
Als Nächstes ging es darum, die entsprechenden Orte aufzusuchen und beim Fotografieren möglichst die gleiche Perspektive zu verwenden. Dies war nicht immer ganz einfach, denn teilweise befinden sich heute Häuser oder viel befahrene Straßen am Standpunkt des damaligen Fotografen. Teilweise achteten wir sogar auf die entsprechende Jahreszeit und Witterung.
Nach dem Fotografieren mussten wir dann unsere eigenen Bilder noch bearbeiten, zum Beispiel stürzende Linien entzerren, eventuell störende „Requisiten“ wie Mülltonnen entfernen und Helligkeit und Kontrast angleichen. Wir waren sehr gespannt, als wir unsere Fotografien endlich als Positiv vorliegen hatten, und zwar nicht als Digitaldruck, sondern als in der Dunkelkammer belichteter Abzug. Nun hieß es noch, die Arbeiten zu rahmen und die Ausstellung vorzubereiten; dankenswerterweise hatte uns die Stadt Marktoberdorf einen Raum im Stadtmuseum dafür zur Verfügung gestellt. Am Freitag, dem 1. Juli 2016 um 18 Uhr war es dann soweit: Nach einer Begrüßung des Ersten Bürgermeisters Dr. Wolfgang Hell und einer wunderbaren Rede unserer Seminarsprecherin sowie musikalischer Umrahmung wurde die Ausstellung, die noch bis Anfang Januar 2017 dauert, für das Publikum geöffnet.
Für uns war es auf jeden Fall eine interessante Erfahrung zu sehen, wie sich das Gesicht einer Stadt in nur wenigen Jahrzehnten verändern kann. Das Ergebnis unserer Projekt-Arbeit – 19 fotografische Gegenüberstellungen im Großformat – kann mittwochs von 14 bis 16 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden.