W-Seminare im Fach Musik

Zielsetzung des Seminars:

Seit jeher ist die Opern- oder auch die Musicalbühne ein beliebter Schauplatz für die Darstellung emotionaler Ausnahmezustände. Durch den gezielten Einsatz aller beteiligten Künste (z. B. Dichtung, Komposition, Bühnenbild und szenische Darstellung) wird dem Zuschauer meist ein intimer Einblick in das aufgewühlte Seelenleben der Protagonisten gestattet. In den letzten Jahren geriet die Untersuchung von sogenannten „Wahnsinnsszenen“, Szenen also, in denen der Held oder die Heldin aus unterschiedlichen Gründen neurotische oder psychotische Konflikte ausagiert, zunehmend in den Fokus musikwissenschaftlicher Untersuchungen. Die Geschichte der „Wahnsinnsszene“ beginnt bei den Anfängen der Oper um 1600 und reicht bis zu zeitgenössischen Opern, Musicals und Rockopern. Ziel des Seminars ist es, die zu untersuchenden Kernszenen in ihrer Vielschichtigkeit zu erfassen und unterschiedliche Möglichkeiten, „Wahnsinn“ und die damit oftmals verbundenen Affekte musikalisch darzustellen, kennenzulernen und zu beschreiben. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich zunächst in angemessenem Umfang mit einschlägiger Literatur aus der Psychiatrie auseinandersetzen, um anschließend nachvollziehen zu können, wie seelische Ausnahmezustände in den Libretti, in den Kompositionen unterschiedlichster Epochen und Stile sowie in verschiedenen Inszenierungen umgesetzt werden. Neben dem Einblick in einschlägige Kompositionstechniken und dem Erlernen musiktheoretischer und musikwissenschaftlicher Arbeitstechniken steht vor allem der fachgerechte Umgang mit der Fachliteratur im Vordergrund. Eine Zusammenarbeit mit anderen Fachschaften (Psychologie, Religion, Ethik, Philosophie, Kunst, Geschichte, Deutsch, Fremdsprachen) ist möglich und wünschenswert.

Zeitplan im Überblick

11/1
Sept. - Dez.:
Einführender Unterricht (Erwerb von Methoden geistes- und musikwissenschaftlichen Arbeitens, Bibliotheks- und Internetrecherche, Einblick in das Arbeiten mit fachspezifischer Literatur Erstellung eines Zeitplans Exemplarische Aufbereitung von zentralen Aspekten des Rahmenthemas
Jan. - Feb.: Festlegung der Arbeitstitel Jede/r Schüler/in erstellt fortlaufend ein Protokollbuch für die Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte; Abklären des Anforderungsprofils, Stoffsuche, Stoffsammlung (Primär-, Sekundärliteratur), Literaturverzeichnisse für das jeweilige Arbeitsthema; Vorstellen erster Ergebnisse in der Gruppe

11/2
März - April:
Gliederungsentwürfe, Einzelbetreuung im Hinblick auf die Gliederung und die Ausarbeitung erster Kapitel; weitere Vertiefung der einzelnen Arbeiten (häufig auch in der Gruppe)
Mai - Juli: Selbständige Recherche, ggf. mit Beratung durch die Lehrkraft; Vorlage von (Teil-) Kapiteln im Rohentwurf, anschließend ggf. Besprechung in der Gruppe

12/1
Sept. - Nov.:
größtenteils Einzelberatung und Betreuung der selbständigen Recherchen und Arbeitsschritte; Fertigstellen der Seminararbeit; Formular zur Beantragung eines W-Seminars im Fach …
Dez. - Jan. Beratung durch die Lehrkraft für die vorgesehenen Präsentationen; Abschlusspräsentation der Schülerarbeiten

Mögliche Themenbereiche (Arbeitstitel) für die Seminararbeiten:

1. Irrsinnig verliebt: „Lucia di Lammermoor“ (Gaetano Donizetti)
2. „Niobe“ (Adriana Hölszky): Hybris als Fluch
3. Eine Frau am Abgrund: „Margarethe“ von Charles Gounod
4. Fingierter Wahnsinnin „Amleto“ von Franco Faccio
5. „Didone delirante“ (Alessandro Scarlatti): eine Zauberin im Liebeswahn
6. „Ein Schloss wie ein Traum“  - Royaler Wahnsinn in „Ludwig2 “ (Konstantin Wecker)

Weitere Bemerkungen zum geplanten Verlauf des Seminars:

Geplant ist ein Besuch in der Musikbibliothek am Gasteig (München) sowie der Besuch von Opernund Musicalaufführungen in Augsburg, München, Stuttgart und Ulm. Ferner besteht die Möglichkeit zum Besuch der Mozartwoche in Salzburg (Januar 2018).

Zielsetzung des Seminars:

Die »Nacht« bietet mit ihrer eigenartigen Stimmung seit jeher Raum für besondere Aktivitäten, für spezielle Feste und Feiern, für Rituale und für bestimmte Empfindungen. Vor allem im 19. Jahrhundert wird die »Nacht« in der Musik, der Lyrik und in der Malerei zu einem Topos. Sowohl in der Zeit vor 1800 als auch nach 1900 und bis zur Gegenwart sind die »Nacht« und alle mit ihr verbundenen Erscheinungsformen, Anlässe, Tätigkeiten und emotionale Befindlichkeiten Impulsgeber und Auslöser für musikalische Äußerungen jeglicher Art. So reagieren Komponisten mit Beiträgen unterschiedlichster Gattungen und Formen auf die »Nacht«. Alleine spezielle, anlassbezogene »Nachtmusiken« bilden schon einen umfangreichen Korpus mit einer langen Tradition und stehen mit spezifischen sozialen und kulturellen Kontexten in Verbindung. Im derzeitigen Lehrplan, auch dem der Oberstufe, sind wenige Gelegenheiten gegeben, sich einem bestimmten Sujet, wie etwa dem der »Nacht«, zu widmen, das alle Epochen, Gattungen (Lied, Kammermusik, Orchestermusik, usw.) und Genres (Konzertmusik, populäre Musik, Jazz) berührt. Mit der »Nacht« verbindet jeder Mensch individuelle Erlebnisse und Erfahrungen. Schülerinnen und Schüler der Oberstufe nehmen mehr und mehr an nächtlichen Veranstaltungen und kulturellen Ereignissen teil und können so einen direkten persönlichen Zugang zu diesem Thema entwickeln. Zudem fällt es bei diesem Thema nicht schwer, Anschlüsse zur Literatur und Malerei herzustellen. Daher eignet sich die »Nacht« in besonderer Weise für eine Auseinandersetzung im Rahmen eines W-Seminars. Das Ziel des Seminars besteht darin, zu einem selbst gewählten Aspekt des Rahmenthemas eine schriftliche Hausarbeit zu erstellen. Dazu erhalten die SeminarteilnehmerInnen eine Einführung in wissenschaftliches Arbeiten und ganz speziell in das Seminar-Thema, das in der Sekundärliteratur sehr gut erschlossen ist.

Mögliche Themen für die Seminararbeiten :

1. Nocturnes aus verschiedenen Epochen, Stilen und Besetzungen im Vergleich (z. B. von J. Field, F. Chopin, A. Piazzolla usw.)
2. Nächtliche Freiluftmusiken
3. Sommernachtsträume
4. Traum und Alptraum in der Musik
5. Gute-Nacht-Lieder
6. »Sleep« – Der „Schlaf“ in neuerer Chormusik
7. Der Perspektivwechsel in Bezug auf die »Nacht« im Laufe des 19. Jahrhunderts und die Musik
8. Nachtszenen in Opern: Vergleich einer Inszenierung oder von verschiedenen Opernszenen mit vergleichbaren Inhalten
9. »Sommeil«: Schlaf-Szenen in der französischen Oper
10. Geistliche Nachtmusik (Musik zum Heiligen Abend, dem Gründonnerstag oder der Osternacht)

Zielsetzung des Seminars:

Beleuchtung der verschiedenen Facetten der beiden Erscheinungen Krieg und Frieden und ihre unterschiedlichen Anknüpfungspunkte zur Musik.

Mögliche Themen für die Seminararbeiten:

1. Vertonung von Schlachtszenen in der Filmmusik anhand ausgewählter Beispiele
2. Der Krieg in sinfonischen Dichtungen des 19. Jahrhunderts z.B. 1812 Ouverture von Tschaikovsky
3. Landsknechtlieder des Mittelalters
4. Affektgestaltung von Krieg und Frieden in der Oper des Barock
5. Missbrauch klassischer Kompositionen im NS - Regime
6. „Dona nobis pacem“ - Vertonungen in ausgewählten Messen der Wiener Klassik
7. „Et in terra pax“ - Vertonungen einer zentralen Textstelle im Vergleich

Zielsetzung des Seminars:

Seit es den Menschen gibt, bewegt ihn die Frage, ob seine Existenz mit dem Tod zu Ende ist, oder ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wie dieses beschaffen sein könnte. Aber nicht nur das Schicksal des Einzelnen, auch Gedanken über das „Ende der Geschichte“, über den „Weltuntergang“ bzw. die „kosmische Vollendung der Welt“ beschäftigen die Menschheit. Zahlreiche Mythen behandeln diesen Themenkomplex; verschiedenen Religionen geben höchst unterschiedliche Antworten auf existentielle Fragen. Auch in der Bildenden Kunst und in der Musik finden diese Vorstellungen vom Los des Einzelnen und von der weltumspannenden Apokalypse reichhaltigen Niederschlag. Ziel des Seminars ist es, unterschiedliche Möglichkeiten, außermusikalische Inhalte wie „Tod“, „Paradies“ oder „Weltuntergang“ musikalisch darzustellen, kennenzulernen. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich daher zunächst mit unterschiedlichen Vorstellungen vom „Jüngsten Tag“ bzw. von einem Leben nach dem Tod auseinandersetzen, um anschließend nachvollziehen zu können, wie diese in unterschiedlichen Stilbereichen der Musik (Gregorianik bis 21. Jahrhundert, Volksmusik, Pop etc.) umgesetzt wurden. Neben dem Einblick in einschlägige Kompositionstechniken und dem Erlernen musikalischer Arbeitstechniken steht vor allem der fachgerechte Umgang mit der Fachliteratur im Vordergrund. Eine Zusammenarbeit mit anderen Fachschaften (Religion, Ethik, Philosophie, Geschichte, Kunst, Deutsch, Latein…) ist möglich und wünschenswert.

Mögliche Themen für die Seminararbeiten:

1. Der „Tag des Zorns“ in der Musik: Dies-Irae-Vertonungen im Vergleich
2. „Pie Jesu“ oder „Rex tremendae“ – konkurrierende Gottesbilder in Mozarts „Requiem“
3. Dietrich Buxtehude: „Das Jüngste Gericht“
4. „Oblivion“ – Apokalypse in der Filmmusik
5. Jenseitsvorstellungen des Islam in der Musik der Romantik (z. B. Robert Schumann: „Das Paradies und die Peri“)
6. Apokalyptische Reiter im 20. Jahrhundert – „L´Apocalypse selon St. Jean“ von Jean Françaix Weitere Bemerkungen zum geplanten Verlauf des Seminars: Geplant ist ein Besuch der Mozartwoche in Salzburg (Januar 2015)

Zielsetzung des Seminars:

Seit Beginn der Menschheitsgeschichte geht die Ausübung von kultischen bzw. religiösen Handlungen mit musikalischen einher. In keiner Religion sind rituelle Praktiken ohne Musik (und Bewegung) denkbar. Dabei bildet jede Religion bzw. Konfession im Laufe ihrer Entwicklung spezifische Formen von geistlicher und ritueller Musik aus. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts führt insbesondere die Entstehung einer neuartigen Jugendkultur auch zu neuen Wechselwirkungen zwischen religiösen Vorstellungen und musikalischen Erscheinungsformen. Das Ziel des Seminars besteht darin, diesen Wechselwirkungen zwischen Religion, religiösen Vorstellungen oder Praktiken mit populärer Musik anhand eines eigenen Themas nachzugehen. Ergebnis dieses Arbeitsprozesses ist die schriftliche Hausarbeit. Innerhalb des Seminars werden zudem wichtige wissenschaftliche Arbeitstechniken erlernt und eingeübt.

Mögliche Themen für die Seminararbeiten:

1. „Neues geistliches Lied“ – populäre Kirchenmusik für die Jugend?
2. Worship Songs – Anbetung oder musikalischer Kitsch???
3. Religionskritik in verschiedenen Stilen der Rock/Popmusik (Heavy Metal – Gothic)
4. Religiosität und aktuelle Musik – Umfrage am Gymnasium Marktoberdorf, in den Kirchengemeinden in MOD usw.
5. Musikalische Szene als Ersatz für religiöse Gemeinschaft?
6. Religiöse Botschaften in Rock/Popmusik
7. Christliche MusikerInnen – Sendungsbewusstsein
8. Kompositionen für die kirchlichen Großveranstaltungen (Kirchentage etc.)
9. Aktuelle religiöse Musik und Internet – neue Formen der Verkündigung
10. Populäre Musik im Islam

   

P-Seminare im Fach Musik

Zielsetzung des Projekts:

»Zu allen Zeiten haben Musik und Kunst sich gegenseitig beeinflusst.« Die Verbindung von Klang, bildender Kunst und Raum ist allgegenwärtig und spielt im Leben der Jugendlichen eine zentrale Rolle. »Ob im Kaufhaus, in der Disco, beim Rockkonzert mit Lightshow, im Musical, im Videospiel oder in Film und Fernsehen: Ständig erleben wir Bilder und Klänge gleichzeitig.« Daher erscheint es als besonders reizvoll, zwei P-Seminare aus den Fächern Kunst und Musik zusammenarbeiten zu lassen, die sich mit dem Spannungsfeld »Klang–Kunst–Raum« auseinandersetzen. In ergebnisoffenen Projekten sollen die Schüler beider Seminare die Wechselbeziehung zwischen Klang, bildender Kunst und einem vorgegebenen Raum ausloten, erforschen und beispielsweise in Form von Performances, Installationen, Klangobjekten etc. umsetzen. Als externer Partner konnte bereits Bruno Wank gewonnen werden, der den Seminaren einen seiner Ausstellungsräume in der Verpackerei in Görisried zur Verfügung stellt und ihre Arbeit fachkundig unterstützen wird. Ziel ist die Durchführung einer öffentlichen Präsentation und Dokumentation der gemeinsamen Ergebnisse beider Seminare in der Verpackerei Görisried.

Zeitplan im Überblick:

11/1

  • Einarbeitungsphase
  • Recherche
  • Exkursionen

11/2

  • Bildung von Arbeits- und Projektgruppen
  • Entwicklung verschiedener Ideen, Konzepte usw.

12/1

  • Umsetzung
  • Organisation der Abschlussverstaltung
Folgende außerschulischen Kontakte kommen im Verlauf des Seminars zustande:
  • Verpackerei Görisried, Bruno Wank
Voraussetzungen:
  • Interesse an experimentellen, kreativen, innovativen und fächerübergreifenden Tätigkeiten
  • Selbstständigkeit und die Bereitschaft, sich zu engagieren
  • solide musikalische Grundkenntnisse, auch auf dem Instrument oder im Umgang mit elektronischer Musik (Achtung: spezielle Musikverarbeitungsprogramme stehen in der Schule nicht zur Verfügung, können aber gerne privat verwendet werden)
Zielsetzung des Projekts:

Es ist hinlänglich bekannt, dass das Singen im Chor vielfältige Kompetenzen stärkt, und zwar nicht nur musikalische (z. B. den sicheren Umgang mit der eigenen Singstimme, die Verbesserung des Intonationsvermögens, die Fähigkeiten im Blattsingen etc.), sondern auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Verantwortung, Einfühlungsvermögen oder auch Kritikfähigkeit. Chorsingen bietet aber darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten, rein musikalische Prozesse zu transzendentieren. So können durch den Einsatz eines Ensembles mit geeignetem Programm Brücken gebaut werden zwischen den Sängerinnen und Sängern und Menschen, die in Notsituationen sind bzw. die an den Rand der Gesellschaft geraten sind. Ziel des Seminars ist somit neben dem Erwerb einschlägiger musikalischer Kompetenzen der Einsatz für kranke, alte oder auch sterbende Menschen, für Menschen im Gefängnis oder auch für Asylsuchende durch den Chorgesang. Nicht unwesentlich ist für die sich beruflich orientierenden Schülerinnen und Schüler auch die Tatsache, dass Chorsingen eine grundliegende Kompetenz in verschiedenen Studiengängen wie Schulmusik, Kirchenmusik, Chordirigieren und Gesang darstellt. Das P-Seminar richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die über eine gesunde Singstimme verfügen, die Erfahrungen im Chorsingen haben und die ihr musikalisches Talent mit sozialem Engagement verbinden wollen.

Zeitplan im Überblick:

11/1
Musikpraktische Schulung: Chorsingen, Gruppenstimmbildung Erlernen verschiedener Techniken des Vom-Blatt-Singens (z. B. nach Kodaly, Edlund), damit einhergehend Wiederholung musiktheoretischer Grundlagen und Wiederholung von Grundlagen der Gehörbildung Musikspezifische Studien- und Berufsorientierung (Hospitation bei einem Berufschor)
11/2
Musikpraktische Schulung: Chorsingen, Gruppenstimmbildung, Vom-Blatt Singen Einblick in grundlegende Techniken und Methoden der Ensembleleitung, Einführung in die Grundlagen des Dirigierens Musikspezifische Studien- und Berufsorientierung (Hospitation an der Hochschule für Musik und Theater München)
12/1
Musikpraktische Schulung: Chorsingen, Gruppenstimmbildung, Vom-Blatt-Singen Vorbereitung und Durchführung verschiedener Konzerte bzw. musikalischer Einsätze im schulischen, kirchlichen und caritativen Bereich

Folgende außerschulischen Kontakte können/sollen im Verlauf des Seminars geknüpft werden:
  • Zusammenarbeit mit verschiedenen sozialen Einrichtungen in Marktoberdorf, z. B. mit dem BRK, der Caritas oder auch dem Gulielminetti-Seniorenwohn- und Pflegeheim bzw. dem Asylbewerber- Café - Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen
  • Hospitation bei verschiedenen Berufs- und Laienchören - Hospitation an der Hochschule für Musik und Theater München
  • Kontakte mit dem Chorverband Bayerisch-Schwaben
Zielsetzung des Projekts:

Nach der bereits erfolgreichen Durchführung des P-Seminars „Musikedition“ 2012/14 bietet sich euch wieder die besondere Gelegenheit, mit bisher unveröffentlichten Handschriften des 18. Jahrhunderts aus dem Kloster Ottobeuren zu arbeiten. Dieses Mal soll es um Messen gehen, als deren Urheber Wolfgang Amadeus Mozart angegeben ist. Vermutlich handelt es sich aber um historische „Plagiate“. Besonders spannend wird die Beantwortung der Frage sein, ob und wie sich eine Urheberschaft Mozarts beweisen oder ausschließen lässt. Das heißt es geht in diesem Seminar um echte musikwissenschaftliche Forschungstätigkeit! In einem einführenden Wochenendworkshop mit Frau Prof. Urchueguía erhaltet ihr zunächst Einblick in das musikwissenschaftliche Herangehen an ein Transkriptionsprojekt und in die Musikedition. Dazu gehört auch eine Exkursion nach Ottobeuren. Anschließend werdet ihr euch grundlegende Kenntnisse im Computernotensatz und wesentliche Aspekte des „klassischen“ Notensatzes aneignen. Anschließend geht es darum, die Handschriften in das Computernotensatzprogramm zu übertragen und zu spartieren. Daraufhin müssen in mehreren Korrekturgängen Fehler bereinigt werden. In diesem Zusammenhang sollen Quellenstudien zu Mozarts Stil und Vergleiche mit Originalen des Komponisten die Arbeit mit den Manuskripten ergänzen. Ziel ist es, die Messe in einem Konzert oder Gottesdienst, verbunden mit einer kleinen Ausstellung, zu präsentieren. Sollte es dazu kommen, seid ihr auch an der Organisation und Umsetzung beteiligt.

Zeitplan im Überblick:

11/1
Projektwochenende Ende September / Anfang Oktober mit Frau Prof. Urchueguía, Exkursion nach Ottobeuren, Einführung in Editionstechnik, Einführung in Computernotensatz, Beschaffung der Handschriftenkopien, Abschreiben der Noten
11/2
Korrektur der Noten, Forschungstätigkeiten, Beschaffung von Hintergrundinformationen usw.
12/1
Fertigstellung des Notenmaterials, Kritischer Bericht, Konzertvorbereitung

Folgende außerschulischen Kontakte kommen im Verlauf des Seminars zustande:
  • Benediktiberabtei Ottobeuern, Kirchenmusiker Herr Miltschitzky
  • Frau Prof. Cristina Urchueguía (Universität Bern, Musikwissenschaft)
Voraussetzungen:
  • Interesse und Einsatzbereitschaft
  • Elementare Computerkenntnisse
  • Geübter Umgang mit Notentext!!!
Zielsetzung des Projekts:
  • Wissenschaftlicher Umgang mit historischen Quellen der Musikgeschichte
  • Praktische Umsetzung des Gelernten in gemeinsamer Probenarbeit
  • Präsentation der erarbeiteten Musik in einem Abschlusskonzert
  • Zu erlernende Qualifikationen: Umgang mit Quellentexten, Faksimileausgaben, Teamfähigkeit, Kontaktaufnahme zu außerschulischen Stellen
Zeitplan im Überblick:

11/1
Grundlagen der historischen Aufführungspraxis
11/2
Musikalische Umsetzung, Besuch von Workshops an Musikhochschulen
12/1 bzw. 12/2
Abschlusskonzert
 

Folgende außerschulischen Kontakte können/sollen im Verlauf des Seminars geknüpft werden:
  • Kontakte zur Musikhochschule München - Kontakte zur Musikhochschule Würzburg - Kontakte zur Musikhochschule Trossingen
  • Kontakte zur Arbeitsgemeinschaft Alte Musik
Zielsetzung des Projekts:

Lieder singen und mit einem Akkordinstrument begleiten zu können, gilt in zahlreichen professionellen Domänen als selbstverständliche und zentrale Kompetenz, so etwa im Grundschullehramt, bei Musiklehrkräften an Schulen, Kirchenmusikern, Erziehern. Auch im privaten Bereich und im nicht professionellen Sektor sind jene Fähigkeiten sehr gesucht, etwa in Laienmusik-Vereinen und -Verbänden, in Chören, Bands oder Volksmusikensembles, und nicht zuletzt bei der Hausmusik in der Familie. Das P-Seminar richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die einen der genannten Berufe anstreben, sowie an alle, die an eigener aktiver Mitwirkung an jener Musikkultur interessiert sind. Das Seminar bietet nicht allein eine Vorbereitung auf Eignungsprüfungen im Fach Musik, sondern eröffnet Schülerinnen und Schülern mit dem Studienwunsch Grundschullehramt die Möglichkeit, bereits vor dem Abitur einen Pflichtschein des späteren Lehramtsstudiums zu erwerben und damit das Studium zu entlasten.

Zeitplan im Überblick:

11/1
Musikpraktische Schulung (Singen, Liedbegleitung mit Gitarre, Klavier, Akkordeon); Musiktheoretische Grundlagen (Repetitorium Grundlagen der Harmonielehre); Grundlagen der Gehörbildung Musikspezifische Studien- und Berufsorientierung (Hospitationen z. B. bei: Stadttheater, Musikverlag, Universität)
11/2
Musikpraktische Schulung (Anleiten einer Singgruppe vom Begleitinstrument aus); Musiktheoretische Grundlagen (Grundlagen des Arrangements) Allgemeine Studien- und Berufsorientierung (Besuch eines Studieninformationstages der Universität Augsburg)
12/1
Musikpraktische Schulung (Ensembleleitung, Einführung in die Grundlagen des Dirigierens) Musikspezifische Studien- und Berufsorientierung (Hospitation an der Universität Augsburg)

Folgende außerschulischen Kontakte sollen im Verlauf des Seminars geknüpft werden:
  • zur allgemeinen Studien- und Berufsorientierung: Universität Augsburg, Fachstudienberatung, Allgemeine Studienberatung
  • mögliche Partner zur musikspezifischen Studien- und Berufsorientierung: Universität Augsburg, Lehrstuhl für Musikpädagogik, Theater Augsburg, Leopold-Mozart-Zentrum
  • Partner bei der Durchführung des Projekts: Universität Augsburg, Lehrstuhl für Musikpädagogik