Dieses Motto steht als zentraler Leitsatz in der Schulverfassung des Gymnasiums Marktoberdorf. Seit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums im Jahr 2004 verbringen Schüler und Lehrkräfte immer mehr Zeit gemeinsam in der Schule. Um gut miteinander leben und damit voneinander lernen zu können, müssen die schulischen Rahmenbedingungen stimmen. Da das 1963 für ca. 600 Schüler konzipierte Gebäude in vielen Dingen nicht mehr den pädagogischen Anforderungen des neuen Jahrtausende und der veränderten Schulstruktur mit viel Nachmittagsunterricht und zusätzlichen außerunterrichtlichen Angeboten entsprach, konnten die zwischenzeitlich über 1000 Schüler zehn Jahre lang nur durch die Nutzung von Containern auf dem Pausenhof West und durch die Einrichtung von Klassenzimmern im Kellergeschoß untergebracht werden. Auch das Lehrerzimmer wurde 1963 für 50 Lehrkräfte konzipiert - seit der Jahrtausdenwende unterrichten doppelt so viele Lehrkräfte an unserer Schule. Angestoßen von Schulleiter Dr. Lorenz Deuringer (2000-2008) wurden daher zunächst das Internat und anschließend auch das Schulgebäude umfassend energetisch saniert und um einen Verwaltungstrakt, eine großzügige Schülerbibliothek und einen Lehrersilentiumraum erweitert.
Im Konzept des reformierten achtjährigen Gymnasiums ist der Nachtmittagsunterricht fest eingeplant, das kann in der Oberstufe an bis zu vier Tagen in der Woche sein. Die notwendigen Aufenthaltsmöglichkeiten für die über 300 Schüler der Oberstufe waren im Raumkonzept von 1960 nicht vorgesehen. Auch die Lehrkräfte verbringen immer mehr Zeit an der Schule, wodurch mehr und bessere Lehrerarbeitsplätze für Korrektur und Vorbereitung in den Freistunden zwingend notwendig sind. Durch einen Erweiterungsbau und Umbau des Atriumsgebäudes kann nun für dieses Problem Abhilfe geschaffen werden.
Die damit einhergehende energetische Sanierung trägt den Erfordernissen in den Zeiten des Klimawandels Rechnung, den Kohlendioxid-Ausstoß des Gebäudes so weit wie möglich zu verringern - am Gymnasium Marktoberdorf um 80%!
Das Modell des sog. Erfolgscontractings mit der Firma WISAG als Partner, durch das die Umsetzung dieser Ziele garantiert wird und das bundesweit am Gymnasium Marktoberdorf erstmals durchgeführt wird, lässt unsere Schule für weitere schulische Bauvorhaben als eine Art Leuchtturm erscheinen. Darauf sind wir in gewisser Weise stolz und wir verstehen dies auch als Verpflichtung.
Die Kooperation mit dem Forschungsprojekt NAERCO der Hochschulen Nürnberg und Ulm zur Überprüfung der Nachhaltigkeit der energetischen Einsparmaßnahmen sowie die gute Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Kempten in Vertretung des Bayerischen Staates als Sachaufwandsträger über die vergangenen Jahrzehnte hinweg, hat es der Schulleitung des Gymnasiums leicht gemacht, dieses bautechnische Großprojekt in Angriff zu nehmen.
Im Vorfeld wurden in vielen Gesprächen Eltern, Schüler und Kollegium in die Planungen mit einbezogen. Wir alle stehen hinter dem Bauvorhaben und sind uns wohl bewusst, dass in den kommenden zwei Schuljahren mit Einschränkungen und Unannehmlichkeiten in vielerlei Hinsicht zu rechnen sein wird, die aber mit gutem Willen von allen Seiten durchaus zu meistern sind.
Am Ende unseres gemeinsamen Vorhabens wird ein Schulgebäude stehen, in dem es Spaß macht, miteinander zu leben und voneinander zu lernen.
Hier finden Sie weitere Informationen und Bilder zur baulichen Erweiterung und energetischen Sanierung des Gymnasiums Marktoberdorf: