Nach der Inszenierung der Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ im Juli 23 kam im März 2024 ein ernsteres Stück zur Aufführung. Das in Fragmenten überlieferte Drama um das Schicksal des einfachen Soldaten Franz Woyzeck zeigte im Spiel auf der Bühne eine grausame historische Realität. Denn als Vorbild für den tragischen Antihelden diente Johann Christian Woyzeck, geboren 1780 in Leipzig und 44 Jahre später dort hingerichtet. Dieser hatte ein Leben als einfacher Handwerker und Soldat geführt, war als solcher in die napoleonischen Kriege gestolpert und in deren Folge als einer von Tausenden traumatisierter Heimkehrer von der Front zurückgekehrt. Dass er im Drama überdies der Medizin als menschliches Versuchskaninchen dient, um an Geld zu kommen, macht Büchners Woyzeck zu einem Opfer, das schließlich zum verzweifelten Täter an seiner Geliebten wird.
Schülerinnen und Schüler der sechsten bis zur zwölften Jahrgangsstufe brachten dieses in mehrfacher Hinsicht beeindruckende Drama Georg Büchners auf die Bühne. Zur Inszenierung trugen Musik und Collagen bei, die von Oberstufenschüler/-innen komponiert bzw. erstellt wurden.
Ruth Čebulj
Fotos: Andrea Kiechle, Claus Strunz